Der Blick „über den Tellerrand“ war ein voller Erfolg.
Am 09. März 2013 veranstaltete der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuz -Wasserwart Bonn bereits zum 13. Mal eine Fortbildung für Taucher. Zielgruppe waren neben DRK-Tauchern im Rettungsdienst auch der Wasserrettungsdienst des ASB, sowie Taucher und Ärzte von GTÜM, DLRG, ViT, THW und VDST.
Eigentlich habe ich nur durch Zufall von dem Symposium erfahren. Aber bei dem interessanten Programm, dem nicht allzu weit entfernten Veranstaltungsort und der für solche Veranstaltungen relativ günstigen Gebühr, viel mir der Entschluss recht leicht, mich für eine Teilnahme anzumelden. Und das Programm hielt was es versprach.
Ort der Weiterbildung war das biomedizinische Zentrum der Universität in Bonn auf dem Venusberg. Neben einem Audimax für ca. 320 Zuhörer standen auch diedavorliegenden Räumlichkeiten für Pausen, eine kleine Industrieausstellung und die Tagungsorganisation zur Verfügung.
Das Syposium war von 08:30 Uhr bis 18:30 Uhr geplant. Neben der Begrüßung und den üblichen allgemeinen Hinweisen wurde ein straffes Programm mit 4 Hauptthemen geboten. Diese waren Wasserrettung, Tauchmedizin, Rettungsdienst und Tauchsport. 14 Experten berichteten zu Ihren Themen in recht kurzweiliger Form.
Den Anfang machte Frau Christine Linkenbach der Firma Seareq die zu elektronischen Seenotrettungssystemen referierte. Sie berichtete über Rettungsverfahren auf hoher See. Desweiteren wurde das Ortungssystem Enos vorgestellt. Dieses ist mittlerweile weit verbreitet und verbessert die Sicherheit im Tauchsport. In letzter Zeit wird das System nun auch vermehrt von den Rettungsorganisationen nachgefragt.
Ein Vortrag zur „Optimierung der Wasserrettung durch Hubschraubereinsatz“ und zum Thema „Fachberater Wassergefahren“ rundeten den ersten Teil ab.
Nach einer kurzen Pause ging es dann mit dem 2 Themenblock weiter.
Hierin ging es um die Tauchmedizin. Es gab einen interessanten Vortrag zum Thema „Tauchen mit Diabetes?“ Nach der Erstdiagnose gibt es für Diabetiker frühestens nach einem Jahr, wenn der Blutzucker richtig eingestellt ist, eine Tauchtauglichkeit. Diese ist dann jährlich zu wiederholen. Vor einem Tauchgang muss der Blutzucker mindestens bei 180 liegen. Neu war für mich, dass auch während des Tauchgangs Zuckerlösungen mitgeführt werden müssen. Die dreimalige Blutzuckerkontrolle nach dem Tauchgang wurde dringend empfohlen.
Ein weiterer interessanter Vortrag handelte von unerwarteten Krankheiten im Tauchparadies. Botschaft war, dass es sehr häufig zu Durchfallerkrankungen kommt. Eine gute Reisevorbereitung durch Impfung und durch Prophylaxe ist das A und O.
Den Abschluss des Medizinblocks bildete ein Vortrag zum Thema „Beatmung im Wasser – Sinnvoll oder Spielerei?“
Es folgte die 1 stündige Mittagspause. Speise und Getränke waren nicht besonders gut aber in der Kursgebühr enthalten. Es gab auch genug Zeit um in Gesprächen das bisher Gehörte zu diskutieren.
.Der erste Block nach der Pause (Rettungsdienst) befasste sich zunächst mit dem Thema Rettungsmaßnahmen bei Segelunfällen. Da könnte man meinen, dass dies einen Taucher nicht so viel angeht. Aber wer regelmäßig in Segelgebieten z.B. der Provinz Zeeland in den Niederlanden taucht, der hat auch immer wieder Kontakt zu Seglern. Grundwissen über Rettungsmaßnahmen kann da nicht schaden.
Weitere Themen in diesem Block waren die „Strömungsrettung“ der „kindliche Ertrinkungsunfall“ und „Gesundheitsschutz und Notfallversorgung in den Offshore-Windparks der Nordsee“. Highlight des Letzen Blocks (Tauchsport) war der Vortrag des VDST Referenten Frank Ostheimer. Der Ausbildungsleiter des HTSV berichtete zum Thema „Vermeidung von Tauchunfällen im Kaltwasser-Benötigen wir eine neue Strategie?“
Vieles von dem Vorgetragenen war mir schon aus anderen Weiterbildungen bekannt. Aber es war dem Auditorium anzumerken, dass die gelieferten Informationen eine echte Bereich
erung darstellten. Besonders schlecht gewartete Ausrüstung ist häufige Unfallursache. Auch problematisch waren eine hohe Anzahl verunfallter Solotaucher. Hier hat der VDST klare Position bezogen und aktiv diesem Trend entgegen gewirkt.
Weiter Tauchsportthemen waren, ein „Vergleich von Tauch- und Vollgesichtsmaske bei Kaltwassertauchgängen“, das Thema
„Wie man mit Haien sicher taucht“ und schließlich ein Filmbeitrag zur Frage „ Wird man als Schiffbrüchiger von Haien angegriffen?“
Abschließend kann ich feststellen, dass ich seit langen keine so gute Weiterbildungsveranstaltung mehr besucht habe. Weiterbildungen dieser Art sind in der Regel in Rheinland-Pfalz nicht anzutreffen. Da es auch Weiterbildungsstunden von VDST gibt, kann das Symposium auch für andere im LVST interessant sein. Ich für meinen Teil werde im nächsten Jahr sicherlich wieder teilnehmen.
Für Interessenten gibt es weitere Informationen unter www.bonner-tauchersymposium.de