Ibbenbüren 2013

Ibbenbüren 2013

Sporttaucher besuchen den Natura Gart Unterwasserpark in Ibbenbüren, dem weltweit größten neu angelegten Tauchsee auf einer Foliendichtung.

Am Dienstag den 01.10.2013 machten sich drei unserer Mitglieder auf, um einen eintägigen Tauchausflug zu erleben. Das Ziel, der Unterwasserpark in Ibbenbüren, stand schon lange auf der Liste der zu betauchenden Seen. Aber die große Distanz zu Andernach (ca. 280 Km)  und eine Reisezeit von knapp 3 Stunden machen die Fahrt dorthin zu einem Kraftakt. Das es sich hierbei um einen lohnenswerten Ausflug handelt sollte sich bald herausstellen.

Bereits im September starteten die Vorbereitungen. Eine Abfrage innerhalb des Vereins wurde getätigt. Aufgrund des bevorstehenden Brückentags fanden sich einige, die sich am 01.10. im Urlaub befanden und sich dem Tauchausflug anschließen wollten. Die Wettervorhersage war auch nicht schlecht und so erfolgte die Anmeldung bei der Tauchbasis mit einer E-Mail. Der Termin wurde gebucht und von der Basis betätigt.

Der Plan war folgender:

Abfahrt:     06:30 Uhr
Eintreffen: 09:30 Uhr, danach einchecken
11:00 bis 12:00 Uhr 1. Tauchgang
13:30 bis 14:30 Uhr 2. Tauchgang
16:00 bis 16:45 Uhr 3. Tauchgang
Rückfahrt: 17:30 Uhr
Ankunft:     21:00 Uhr

Die Sichtweiten lagen gemäß der Homepage von Natura Gart am
23.09.2013 bei 4-5 Metern, also relativ aktuelle Angaben. Die Öffnungszeiten im Oktober sind von 09:00 bis 18:00 Uhr. Die Kosten liegen mit 25,00 Euro für die Tageskarte und teuren 6 Euro für die Füllung einer 12l Flasche im Bereich des Üblichen für solche Anlagen. Auch die Fotos auf der Homepage http://www.naturagart-tauchpark.de/ ließen Gutes erwarten. Aber, wie immer bei solchen Fahrten gibt es auch ein paar Unbekannte.

An und Abfahrt:
Die Hin- und Rückfahrt verlief eigentlich optimal. Entlang der A61 / A1 war die Hinfahrt staufrei. Bei der Rückfahrt hatten wir einem Stau. Beide Fahrzeiten lagen unter drei Stunden. Trotzdem muss man sagen, dass wir bei der Verkehrssituation Glück hatten. Es hätte auch länger dauern können.

Eintreffen und Check In:
Wir sind so gegen 09:20 Uhr eingetroffen. Alles war ausgesprochen ruhig. Wir waren die ersten und einzigen und verhielten uns wie vorher auf der Homepage gelesen. Ausladen auf dem Hof, Fahrzeug wegstellen, Transport der Tauchausrüstung mit Sackkarren zur 100 m entfernten Basis. Leider wurden wir, obwohl angemeldet, nicht wirklich erwartet. Eine Mitarbeiterin ließ uns schließlich in den Park.
Für die Nutzung der Sackkarren empfiehlt es sich einen Expander mitzuführen um die Ausrüstung zu sichern. Die Karren waren nicht sonderlich gepflegt. Ich erwischte gleich 2 nacheinander mit einem Plattfuß. Super ist das Flaschenfach im Karren, das für optimale Transportsicherheit sorgt. An der Basis angekommen, einem 1500 qm großen Glashaus,  standen wir zunächst einmal vor verschlossenen Türen. Ein zufällig vorbeikommender Mitarbeiter telefonierte etwas herum. Ein anderer Mitarbeiter erschien und ließ uns schließlich hinein. Es stellte sich heraus, dass auch dieser nicht auf unser erscheinen eingestellt war. Trotzdem übernahm er unsere Betreuung. Wir unterschrieben die Anmeldung, erhielten einen Wertfachschlüssel und machten uns für der ersten Tauchgang bereit.

Erster Tauchgang:
Der See ist ca. 100 m lang, 50 m breit und maximal 7 m Tief. Gemäß der Internetbeschreibung ist die Orientierung mit Kompass wegen des verbauten Stahlbetons schwierig. Unter Wasser trifft man auf eine Felsenlandschaft mit Höhlen und Schluchten, einer Tempelanlage und eine Schiffswrack. Wir erhielten eine Einweisung am Modell und eine Übersichtskarte, die wir beim Tauchgang mitführen konnten.
Die Sichtverhältnisse waren schlecht. Entgegen der erwarteten 4-5 Meter lag sie bei maximal 2 Metern. Aber es gelang uns mit einigen Schwierigkeiten uns zurecht zu finden. Auf der Vorplatz des Tempel waren wir umhüllt von Stören aller  Arten und Größen. Zander, Hecht, Rotaugen, u.s.w. waren ebenfalls anzutreffen.
Ich führte das erste Mal eine GoPro Unterwasserkamera mit und machte Aufnahmen. Vom Vorplatz des Tempels ging es dann zum Schiffswrack, dass wir mit etwas Glück auch fanden und umkreisten. Nach 60 Minuten kamen wir zum Ende, zogen uns um und ließen unsere Flaschen füllen. Zwischenzeitlich hatte sich herausgestellt, dass unser Eintreffen am Morgen schlichtweg vergessen wurde. Aber wir waren ja gut aufgenommen worden.

Die Tauchpause:
Leider war der Gastronomiebetrieb nicht geöffnet. Die Nachsaison hatte bereits begonnen. Lediglich eine Cafe am Parkeingang stand uns zur Verfügung. Diese war üppig mit verschiedenen Kuchensorten ausgestattet. Damit und mit den mitgebrachten Snacks kamen wir gut über die Runden. Einen Hinweis auf diese Situation auf der Homepage oder bei der Buchungsbestätigung wäre allerdings hilfreich gewesen.
Die Anlage selbst bietet eine ganze Menge zu erkunden. Es gibt ein großes Aquarium in dem alle Fische, denen man beim Tauchen begegnet, zu finden sind. Die Gartenanlage lädt zu Spaziergängen ein. Die Pause war insgesamt sehr kurzweilig.

Zweiter Tauchgang:.
Nach zwei Stunden ging es auf den nächsten Tauchgang. Nach den Diskussionen über die Sichtverhältnisse und die Orientierung im ersten Tauchgang galt es die Spotts sofort zu finden. Das gelang dann auch ganz ordentlich. Statt der Umrundung des Wracks wurde dieses nun durchtaucht. Highlight des Tauchgangs waren aber natürlich wieder die Unmengen von Stören die auf dem Tempelplatz förmlich auf uns gewartet haben.
So verblieben wir dort auch ausgesprochen lange und die Videoaufnahmen mit der GoPro belegen ein unbeschreibliches Erlebnis. Einzig die Sichtverhältnisse hätten besser sein können.

Dritter Tauchgang:
Die Tauchpause zum dritten Tauchgang hielten wir dann mit einer Stunde recht kurz. Aber bei einer Tauchtiefe von maximal 7 Metern und einer Tauchzeitbegrenzung bestand für uns kein Risiko. Auch diesmal ließen wir uns von den Stören in ihren Bann ziehen. Wann hat man das schon mal. Die Höhlensysteme die der Tauchsee zu bieten hat haben sicherlich auch Ihren Reiz. Aber bei der schlechten Sicht und ohne die notwendige Erfahrung ließen wir uns darauf nicht ein.

Nachbereitung und Auschecken:
Nach dem Tauchgang ging es darum, die Ausrüstung wieder richtig zu verstauen. Dies geschah, nicht ohne vorher eine heiße Dusche genommen zu haben. 4 Minuten Duschzeit für einen Euro mit dem Hinweis Duschgel sparsam zu verwenden, weil die Wasseraufbereitung biologisch mit Pflanzen erfolgt, ließen keine Langeweile aufkommen.
Hektisch wurde es dann, als uns der Basisbetreiber um 17:20 Uhr  erklärte, dass er um 17:30 Uhr schließt. Dies war absolut nicht notwendig und eher der Lustlosigkeit dieser Person geschuldet, als unserem Verhalten auf der Basis. Schließlich sind die Öffnungs- und Bürozeiten im Oktober bis 18:00 Uhr festgelegt.  Auch die Anmerkung von Ihm, dass man das Anziehen und Verpacken innerhalb von 5 Minuten schaffen könne, war nicht sehr hilfreich. Insgesamt passt das aber ins Bild, wenn man sich den Umstand in Erinnerung ruft, uns am Morgen vergessen zu haben. Mit einem guten Tipp für ein Restaurant in der Nähe verließen wir dann die Basis und Natura Gart gegen 17:30 Uhr.

Heimreise:
Aufgrund der fehlenden Gastronomie im Park wollten wir nun, bevor wir uns auf die lange Fahrt nach Hause machten, noch etwas essen. Der Tipp aus der Basis war prima. Wir aßen gut und machten uns dann so gegen 19:00 Uhr auf den Heimweg. Eingetroffen sind wir wohlbehalten um 21.50 Ihr am Pendlerparkplatz.

Fazit:

Es war ein anstrengender Tag der sich aber unterm Strich gelohnt hat. Die Sicht hätte besser sein können, aber da steckt man natürlich nicht drin. Der ausgewählte Reisetag war optimal. Außerhalb der Ferienzeit und mitten in der Woche war der perfekte Zeitpunkt. Außer uns gab es ca. 15 Taucher über den Tag verteilt.
Der Tauchsee ist sicherlich für Beginner sehr gut geeignet, insbesondere wenn die Sichtverhältnisse besser sind. Auch für Jugendliche bietet der See mit seinem Fischbestand und der geringen Tiefe hervorragende Möglichkeiten.
Einziger negativer Eindruck war der Umgang mit unserer An- und Abmeldung. Die Basis hat ein strenges Reglement in allen Bereichen. Hierauf wird Wert gelegt, was wir als Taucher durchaus  befürworten. Aber mit dieser Strenge muss man sich auch messen lassen. Eine Anmeldung zu versemmeln und die Basis eben mal eine halbe Stunde früher, ohne angemessene Vorwarnzeit zu schließen, passt da nicht zusammen.
Wir werden sicherlich wieder nach Ibbenbüren fahren, aber frühestens im nächsten Jahr.

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