Urlaub in Porec / Kroatien

Urlaub in Porec / Kroatien

Sommer, Sonne, Sand und Tauchen

Im November 2011 wurde geplant. Sabine und ich kamen seit langer Zeit mal wieder in den Genuss, zeitgleich den Jahresurlaub 2012 nehmen zu können. Und so sind wir ins Reisebüro Bell nach Mayen gegangen. Gesucht wurde einen Familien- und Badeurlaub mit Kultur. Tauchen wäre natürlich auch nicht schlecht. Mit kompetenter Beratung und nach einigen Überlegungen haben wir uns für Kroatien entschieden.

Dieses Land ist mit dem Auto gut zu erreichen und bietet mit der „blauen“ Adria ein vielversprechendes Gewässer, das wir noch nicht kannten. Schließlich und endlich bekamen wir ein sehr preisgünstiges Angebot (Porec in Istrien, Ferienwohnung
2 Wochen für 4 Personen, 750 Euro bei Selbstverpflegung und eigener Anreise). Auch Tauchen war möglich und die Reisezeit war vielversprechend. Ende September ist es in Kroatien immer noch sehr schön. Im Reiseführer steht geschrieben, dass es im Monat September ca. 7 Tage mit Regenschauern gibt.  Wir hatten durchgehend  24-26 Grad und
23 Grad Wassertemperatur. Nach der Rückkehr und mit etwas Abstand möchte ich nun über diesen gelungenen, für uns ausgesprochen erholsamen Urlaub berichten.

Das Ziel

Porec liegt an der westlichen Küste von Istrien an der Adria. Es blickt auf eine 6500 jährige Kulturgeschichte zurück und ist seit Jahren ein beliebtes Ausflugs- und Touristenziel. Die Erschließung ist auf Touristen ausgelegt, ohne jedoch, zumindest in der Nachsaison, überlaufen zu sein. Überall sind an den Ufern Plateaus aus Steinplatten. Von hieraus ist das Wasser über Leitern oder natürliche Einstiege leicht zu erreichen. Die felsige Küste ist von der Unterwasserwelt her sehr belebt und zum Schnorcheln ideal. Porec selbst gilt von den Tauchreiseführern her nicht unbedingt als Reiseziel erster Wahl in Kroatien. Die Tauchspots, die wir getaucht haben, waren aber sehr interessant, die Sichtverhältnisse von 5 m bis 20 m in Ordnung. Auch das Umfeld hatte für Ausflüge und Kultur einiges zu bieten.

Die An- und Abreise

Wir haben uns wegen dem Erholungsaspekt dazu entschieden, die An- und Abreise an 2 Tagen zu machen. Eine Fahrdistanz von Mayen bis Porec von rund 1100 Stielmuschelkm wäre sicherlich auch an einem Tag zu leisten. Aber schön gemütlich mit Übernachtung auf halber Strecke fanden wir lockerer. Im Nachhinein war diese Entscheidung kein Fehler.

Für Österreich und Serbien waren Vignetten erforderlich. Zusätzlich waren Tauerntunnel, Krawendeltunnel und einige andere Abschnitte gebührenpflichtig. Insgesamt Kosten in Höhe von 82 Euro muss man neben Sprit und Kilometern auch auf der Rechnung haben. Zeitlich war der gewählte Urlaubszeitraum der richtige. Wir hatten auf den Straßen kaum Stau. Glück hatten wir bei der Blockabfertigung an Österreichs Tunnels. Hier kam es zu Verzögerungen von insgesamt 45 Minuten, jedoch nur auf der Rückfahrt.

Unsere Unterkunft:  Die Ferienanlage Laguna Bellevue

Ferienappartements lagen auf einer Anhöhe. Wir hatten 2 Schlafzimmer, 2 Bäder, 1 Küchenzeile mit Essbereich, 1 Balkone und ein Wohnbereich mit Satelliten-Fernseher. Alles war sauber und in Ordnung. Die Anlage hatte einen Pool, den wir aber nicht genutzt haben, da wir unsere Zeit lieber am Strand verbrachten.

Schnorchelaktivitäten

In der ersten Woche haben wir uns mit Strand und Schnorcheln beschäftigt. Dabei bin ich auf 10 Schnorchelgänge mit jeweils ca. 40 bis 60 Minuten gekommen. Die Wassertemperatur lag bei 23 Grad. Unter Wasser gab es viel zu sehen. Die Sichtweiten lagen bei 10 m. Stielmuscheln, gelbe Mittelmeerschwämme, gemeine Seehechte, Schwarmfische und vieles mehr waren zu beobachten. Ein Drang zum Gerätetauchen kam da nicht auf. Bereits einige Meter von Einstieg weg tobte das maritime Leben. Dank der Kamera von Dominik konnten wir hier viele Eindrücke festhalten.

Die Basis

Wir tauchten bei der  Tauchbasis “Diving Center Porec”. Diese lag etwa 300 m von unserer Wohnung entfernt.  Am ersten Tag haben wir uns erst einmal vorgestellt und den ersten Eindruck auf uns wirken lassen. Wir wurden deutschsprachig empfangen. Alle unsere Fragen wurden solide beantwortet ohne aufdringlich zu sein. Die Preise waren fair. Die Tauchgänge waren in der Regel wie folgt organisiert:  Am Vormittag war Treffen um 09:30 Uhr an der Basis, dann anziehen und DSCF4559vorbereiten. 10:00 Uhr folgte die Abfahrt mit einem kleinen, schnellen Boot zu einem Tauchspott (Fahrzeit etwas 30-40 Minuten). Hier ging es etwas anspruchsvoller zu. Rückkehr war gegen 12:00 Uhr.  Nach der Pause ging es am Nachmittag weiter. Treffen war um 13:30 Uhr und Abfahrt um 14:00 Uhr. Ziel war dann ein einfacher Tauchspot vor der Küste. (Fahrzeit etwa 10-20 Minuten). Was ist zur Tauchbasis zu sagen? Alles war seriös und sicher. Es gab kurze Wege zum Boot. Rechts und links des Steges befanden sich Liegeplätze und ein kleiner Spielplatz, über der Basis ein Grillrestaurant. Hierdurch können auch wartende Begleiter ihre Zeit verbringen. Auch die Touristenbahn, die halbstündlich nach Porec fährt, hat ganz in der Nähe eine Haltestelle. Ebenfalls zu finden sind Minigolf, Tennis, Fahrradverleih, Restaurant  usw. Das Tauchen war kein „Cowboy-Tauchen“. Bei der täglichen Planung wurden z.B. den Wetterbedingungen sehr ernst genommen und ggf. Tauchplanänderungen vollzogen. Blei war inklusiv. Flaschen mussten bezahlt werden. Dabei spielte das Flaschenvolumen keine Rolle.

Getaucht wurde mit Guide oder selbstständig. Dabei musste in jeder Gruppe eine Oberflächenboje mitgeführt werden. Vormittags gab es eine Tauchzeitbegrenzung  von 45 Minuten; Nachmittags von  60 Minuten. Alles verlief sehr stressfrei und keine Tauchgruppe war überfordert.

Das Boot

Wir tauchten ausschließlich von der ”Ella”, einem kleinen, aber schnellen und wendigen Boot. Wir waren maximal 6 Taucher am Bord. Hierfür gab es Platz genug. Bei den mit max. 40 Minuten relativ kurzen Ausfahrten zum Tauchplatz gingen wir voll aufgerüstet an Bord. Bei unruhiger See hat das Boot allerdings seine Schwächen, weil es leicht und bei Seegang sehr anfällig ist.

Bei allen Ausfahrten, bei denen ich mit war, waren immer zwei Begleiter als Bootbesatzung an Bord.

Die Tauchspots

Sabine hatte 3, ich insgesamt 5 Gerätetauchgänge gemacht. Leider hatten die Windverhältnisse für eine ruppige See gesorgt. Unsere Ausfahrten mussten daher sorgfältig geplant werden. Den ersten Tauchgang machte ich auf die Insel Banjol. Der Platz hatte eine Tiefe von ca. 20 m und war geprägt von kleinen Höhlen, die DSCF4655in der Felswand zu finden und zu betauchen waren. Wir waren eine 5er Gruppe mit 2 Guides. Von Seiten der Ausrüstung tauchte ich mit einem 3 mm Long-John und einer 5 mm Eisweste mit Haube. Das war von der Isolierung her völlig in Ordnung. Jedoch würde ich anderen empfehlen, hier eher auf- als abzurüsten. Der Abstieg erfolgte entlang des Ankerseils, ebenso der Aufstieg. Die Unterwasserlandschaft war ähnlich der, die man beim Schnorcheln erleben konnte. Jedoch war deutlich mehr maritimes Leben zu beobachten. Highlight dieses Tauchgangs war der sehr imposante Kopf eines Kongeraals.

Der zweite Tauchgang ging dann zum Tauchspot Salina-Boot. Dieser lag vor der Mündung des Lim-Fjord in einer windgeschützten Bucht. Am Grunde einer Ankerboje war ein ca. 15 m langes Holzwrack zu finden, dessen Aufbauten bis auf den Kiel zerstört waren. Bei der guten Sicht war der Anblick für mich trotzdem sehr beeindruckend. Weitere Highlights waren ein Kongeraal, ein Knorhahn und ein 40 cm großer Seestern.

Es folgen 2 Tauchgänge im Labyrinth vor Porec. Dieser Tauchplatz ist besonders wegen seinen Felsformationen interessant. Die Tiefe liegt bei ca. 7 bis 9 Metern. Die Felsen sind in Rippenform in ost-westlicher Richtung angeordnet und von 2 m tiefen Canyon unterbrochen. Folgt man diesen Canyon so verliert man, ähnlich wie in einem Labyrinth, schnell den Überblick.

Der fünfte Tauchgang führte uns zu der kleinen Insel Karbula, direkt vor Porec. Hier tauchten wir in Tiefen von 8 bis 12 Metern. Serpentinenartig pendelten wir zwischen der Ost- und der Westseite der Insel. Es waren besonders viele Fische anzutreffen. Der Kongeraal durfte natürlich nicht fehlen. Auch ein Octopus war anzutreffen. Starker Seegang machte die Verhältnisse nicht einfach. Unter Wasser war immer wieder (Brandungs)-strömung zu spüren. Es gab viele Scherben.

Wieder an Bord gab es noch eine Schrecksekunde. Auf dem Weg von der Leiter zum Bug gab‘s eine Welle von links und das Boot schlug fürchterlich auf. Dabei bin ich über Bord gefallen. Wie gelernt hatte ich aber die Maske noch auf und das Jacket aufgeblasen. Also war die Situation völlig unter Kontrolle. Ich musste allerdings nochmal ins Boot klettern.

Die gemachten Tauchgänge standen nur für einen kleinen Teil von den Plätzen, die von Diving Center angesteuert werden. Ein verpasster Tauchspott war z.B. das Wrack der Coriolanus. ES liegt nur 6 Seemeilen vor Porec in der offenen See. Leider ließ das Wetter einen Besuch nicht zu.

Sonstiges

DSC02511Zusammenfassend war unser Urlaub ein voller Erfolg. Die Gegend ist schön, das Baden war herrlich und das Tauchen entspannend. Porec ist zumindest in der Nachsaison nicht überlaufen. Vorort ist alles mit Touristenzug oder Pendelboot vernetzt. Die Preise sind erschwinglich. Die Umgebung lässt interessante Ausflüge für Tauchpausen oder bei schlechtem Wetter zu. Das Touristenstädtchen Rovinj ist  ebenso wie die etwas weitere (Boots-)Fahrt nach Venedig einen Ausflug wert.

Alles in allem kann man Porec für einen Urlaub auf jeden Fall weiter empfehlen, das Tauchen in dem Diving Center Porec sowieso.

Wir waren nicht zum letzten Mal dort!!

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